30.Jubiläumslauf Midnight Sun Marathon wird zum Midnight Rain Marathon (Bericht: Ursel P. / Fotos: privat und Marathon Photos.com)
16.06.2019
Der Midnight Sun Marathon ist der nördlichste zertifizierte Marathon der Welt und wird in der norwegischen Stadt Tromsö ausgerichtet.
Da wir im Januar schon beim Polar-Night Marathon waren, wollen wir nun auch beim Midnightsun Marathon mitlaufen. Ein weiterer Grund ist der Jubiläumslauf und dafür wird die Marathonflamme aus Athen nach Tromsö gebracht . Bei der Ankunft der Flamme läuft eine Staffel ein Teil der Strecke ab und die Fackel wird im Wechsel 20x übergeben. Die Staffel endet mit dem Entzünden der großen Marathonfackel im Marathonkessel. Zwei Tage vor dem Marathon fliegen wir von Frankfurt nach Tromsö. Die Sonne scheint als wir ankommen, aber es weht ein kalter Wind und hat nur 8 Grad. Das war krass, denn in Saarbrücken sind wir bei 25 Grad abgeflogen.
Da Regenwetter vorausgesagt ist, gehen wir als erstes auf den Berg in Tromsö und genießen den grandiosen Rundblick.
Nun, es kommt alles anders wie gedacht. Der Marathontag ist wolkenverhangen und es regnet den ganzen Tag wie aus Eimern geschüttet. So wird aus der dem Midnight Sun Marathon ein Midnightrain Marathon. Die Kleiderfrage gestaltet sich als sehr schwierig, es ist nasskalt und regnet in einem durch. Der Spaßfaktor bleibt heute irgendwie auf der Strecke. Der Kurs ist sehr wellig, unter anderem müssen wir über die lange Brücke zur Eismeerkathedrale.
Das einzige beindruckende ist die Helligkeit rund um die Uhr. Wir sind nach 5km wie ein Eis am Stiel durchgefroren, besonders auf der Brücke zog es wie Hechtsuppe. Die Hände sind rot und die Finger steif vor Kälte. Die Nässe hat uns heftig zugesetzt.
Die Strecke teilt sich, 20km laufen wir über die Brücke durch die weniger attraktive Vorstadt und der 2. Teil der Strecke führt uns zurück nach Tromsö, durch das Hafengelände, hinaus zum Flughafen und wieder zurück. Mehr als einmal hat der innere Schweinehund mit uns gesprochen, zähneklappernd haben wir ihn besiegt.
Nach 4:40 kommen wir völlig durchnässt und durchgefroren im Ziel an. Wir lassen und die Medaille umhängen und sehnen uns nur noch nach einer heißen Dusche und gehen sofort ins Hotel zurück. Diesen Marathon werden wir so schnell nicht vergessen, die 42km haben uns einiges abverlangt.