Engadin Ultra Trail

4. Engadin Ultra Trail / Samedan (Schweiz)

Alpiner Trail mit schönen Ausblicken

20. Juli 2024

Bericht: Rudolf, Fotos: Pauline, Rudolf und AlphaFoto


Nachdem wir in den Jahren zuvor den Sommerurlaub mit dem Swissalpine / X-Trails Lauf in Davos verbunden hatten, wollten Bettina, Pauline, Paul und ich in diesem Jahr den Engadiner Ultra-Trail bestreiten. Es werden 4 Distanzen, 102 km, 53 km, 23 km und 16 km angeboten. Bettina wollte ursprünglich, wie ich, die 53 km laufen, meldete sich aber wegen gesundheitlichen Problemen auf die 23 km Strecke um, die auch Pauline und Paul laufen wollten. Wir reisten eine Woche früher an und unternahmen einige Bergwanderungen, sodass wir gut akklimatisiert den Wettkampf bestreiten konnten. Wir zelteten am Rande von Samedan. Das Engadin ist ein Hochtal, Samedan liegt auf 1721 m.

Der 102 km Lauf startete schon am Freitag um 23 Uhr, die anderen Läufe am Samstag. Dabei verliefen alle kürzere Distanzen immer auf dem verbleibenden letzten Teil der langen Distanz.


Mein Start war am Samstag um 8 Uhr in Zuoz. Die Fahrt mit der Bahn vom Zielort Samedan nach Zuoz war im Startgeld enthalten. Es war angenehm kühl am Morgen und sollte mit etwas über 20 Grad auch nicht zu warm werden. Der Tag blieb trocken und meist sonnig, allerdings mit vielen Wolken in den Bergen. Auf der 53 km Distanz müssen 2639 Höhenmeter bewältigt werden. In Zuoz wurde das vorgeschriebene Pflichtmaterial (wie z.B. lange Hose und Regenshirt) genau kontrolliert. Auch Trinken und etwas Nahrung waren mitzuführen, da es nur etwa alle 10 km eine Verpflegungsstation gab. Die Strecke hat 54 % Trails und 12 % Asphalt.

Nach dem Start wurde zunächst eine Schleife von etwa 15 km gelaufen, von Zuoz (1716 m) zum Inn hinab und hinauf am Laj da Pristinaun vorbei bis auf 2443 m mit schönen Blicken. Danach geht es wieder hinab nach Zuoz. Der erste Auf- und Abstieg lief sehr gut und ich war eine Stunde vor dem Cutoff zurück in Zuoz. In Zuoz war dann die erste Verpflegungsstation. An den VPs gab es Wasser, Iso und Cola, Kekse, Früchte, Trockenfrüchte, Riegel und auch Bouillonsuppe.

Es folgte der anstrengendste Aufstieg von Zuoz über etwa 7 km bis zur Chamanna d'Es-cha, einer Alpenvereinshütte auf 2594 m. Auch ich war froh als ich endlich die Hütte erreicht hatte. Erinnert hat mich das an den Aufstieg beim Swissalpine zur Keschhütte, wobei diese Hütte erst kurz vor Erreichen sichtbar wurde. An der Hütte (etwa km 22) befand sich die zweite VP.

Gestärkt machte ich mich an den Abstieg, bei dem ich wieder einige Läufer*innen, die mich beim Aufstieg überholt hatten, überholen konnte. Bis etwa km 32, oberhalb von La Punt Chamues-ch ging es dann fast ausschließlich abwärts.

In La Punt Chamues-ch gingen Bettina, Pauline und Paul an den Start auf die 23 km Strecke. Sie führte vom Ort aufwärts bis zur Einmündung in die 53/102 km Strecke. Der Start erfolgte um 11:11 Uhr. Auf dieser Strecke sind noch 1064 Höhenmeter zu bewältigen und sie hat 44 % Trails und 10 % Asphalt.

Nach der Einmündung folgte ein kleinerer Aufstieg und ein ziemlich wurzeliger Trail, sehr schön aber schwierig zu laufen. Weiter, leicht abwärts, erreichten wir etwa bei km 35 Bever (1700 m) mit der dritten VP.

Nach Bever folgte eine kleine Schleife mit einem leichteren An- und Abstieg bis km 38 (km 8).

Danach musste ein letzter langer Aufstieg an der Alp Muntatsch (2186 m, VP) vorbei bis auf 2489 m (km 45 / km 15) bewältigt werden. Trotz der vielen Kilometer fiel mir dieser Anstieg leichter als der zur Chamanna d'Es-cha.

Die letzten 8 km ging es dann an der Seilbahnstation Marguns (VP) vorbei ins Ziel.


Paul war wie immer super schnell unterwegs und erreichte in einer 2:32 Stunden das Ziel und das, obwohl er eigentlich kürzere Distanzen trainiert. Es reichte leider nur zum 4. Platz in der 18+/Aktiven Klasse, aber geehrt wurden ohnehin nur die Klassensieger. Bettina kam mit 4:30 Stunden und Pauline mit 4:45 Stunden ins Ziel, ein gutes Ergebnis da beide mit Magenproblemen zu kämpfen hatten.


Dieses Mal kam Bettina mir in Samedan ein bisschen entgegen, was mich sehr gefreut hat. Ich erreichte in 9:10 Stunden das Ziel und war mit der Zeit sehr zufrieden. Für den Sieg in der Altersklasse 60+ erhielt ich eine Engadiner Nusstorte, die wir die folgenden Tage genießen konnten. Im Ziel gab es aber ansonsten nicht viel, ein alkoholfreies Bier konnten sich die Läufer*innen nehmen.

Es war ein schöner alpiner Lauf mit vielen meist gut laufbaren Trails und traumhaften Blicken. Dank an die freundlichen Helfer und für die sehr gut Markierung.

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