Drei Zinnen Alpine Run / Sexten (Südtirol)
09. September 2023
Bericht: Ursel / Fotos: Ursel und Veranstalter
Wir lieben Laufen, Wandern und Klettern und so verbringen wir 14 Tage Urlaub in Sexten und wollen beim 3 Zinnen Alpine Run mitlaufen. Die 3 Zinnen liegen auf 2450 HM umgeben von einer grandiosen Bergwelt und zählen zum Unesco Weltnaturerbe.
Sie sind das Wahrzeichen der Sextner Dolomiten und hier ist auch der Start des 3 Zinnen Alpine Run.
Dieser wird als einer der schönsten Bergläufe bezeichnet. 2014 und 2015 sind wir auch mitgelaufen und so wissen wir was auf uns zukommt. Auf der Strecke von 17,5 km müssen 1350 HM mit technisch anspruchsvollen Bergabschnitten bewältigt werden. Manch einer denkt, 17,5 km ist ja wenig, aber die Höhenmeter und die sehr steilen Bergabschnitte sind eine körperliche Herausforderung, denn das Ziel, die 3 Zinnenhütte, liegt auf 2450 HM.
Wir als Wiederholungstäter sind gespannt wie wir nach 8 Jahren durchkommen werden. Vor dem Lauf sind wir schon 1 Woche in Sexten und planen zum Akklimatisieren 2-3 Bergtouren ein.
Am Freitag holen wir unsere Startunterlagen ab und das Goodie Bag ist wieder reichlich mit Südtiroler Spezialitäten gefüllt.
Für den Race-Tag ist heißes Wetter vorausgesagt und das wird mir sehr zu schaffen machen.
Bei Hochsommerwetter stehen wir pünktlich um 10 Uhr mit ca. 800 „Gipfelstürmern“ am Start. Parallel werden die Kleidersäcke mit dem Hubschrauber zur 3 Zinnenhütte geflogen.
Zuerst laufen wir eine Runde auf der Hauptstraße durch Sexten. Viele Zuschauer säumen die Straße und jubeln uns zu. Danach folgen ca. 2 km im leichter Anstieg nach Moos und weitere 6 km durch das Fischleintal.
Die ersten Berge tun sich vor uns auf. Nach der Talschlusshütte überqueren wir eine kleine Holzbrücke und danach wird es sehr steil. Wir laufen von 1500 m auf 2200 m zur Zsigmondyhütte. Die Sonne heizt uns schon gut ein. Auf dem schmalen Serpentinenpfad ist Überholen ein schwieriges Unterfangen und so geht es im „Gänsemarsch“ in die Höhe. Der Aufstieg verlangt mir einiges an Kraft ab und viele Läufer haben durch die Wärme mit Krämpfen zu kämpfen.
Vorbei an Kiefern und Latschen erreichen wir das felsige und alpine Gelände und nach mehreren Felsentreppen erreichen wir die Zsigmondyhütte, wo wir von einem Akkordeonspieler zünftig begrüßt werden. Nach einer kurzen Erfrischung mit Orangen und Iso Getränken laufe ich weiter, denn weitere harte 5 km liegen noch vor mir.
Es ist inzwischen sehr heiß und die vielen Felsformationen geben zusätzlich noch Wärme ab, das zehrt sehr an den Kräften. Der Schweiß läuft wie ein Rinnsal und wir müssen weiterhin steil hoch.#
Plötzlich sieht man die Büllejochhütte, das bedeutet unsere letzte VP ist erreicht. Nach einer Stärkung geht’s dann erst einmal bergab. Wer trittsicher ist kann hier noch etwas Zeit herauslaufen. Das Abwärtslaufen in Geröll und Steinen will gelernt sein, konzentriertes Laufen ist angesagt, aber ich komme gut voran. Es folgt ein längerer Querpfad bis zur 3 Zinnenhütte, und wer die Kraft noch hat kann hier nochmal richtig Gas geben. Kurz vor dem Ziel erwartet uns dann noch eine letzte gemeine Steigung, aber danach ist es geschafft.
Die 3 Zinnen liegen nun majestätisch vor uns. Was für ein schönes Gefühl es wieder geschafft zu haben. Die Zeit von 3:47 Stunden ist der Hitze und vielleicht auch dem Alter geschuldet, aber ich laufe nach der Devise dabei sein ist alles.
Es ist oben so warm, dass ich sehr schnell trocken bin und mich nicht umziehen muss. Nach einer Stärkung müssen wir wieder zu Fuß 7 km ins Fischleintal zurück laufen. Ich genieße die Dolomiten und mache mich mit Ingo auf dem nicht weniger anspruchsvollen Rückweg.
Im Tal bringt uns ein Bustransfer nach Sexten zurück. Bei Livemusik in einem Zelt wartet eine Nudelparty auf uns. Auch hier bleiben keine Wünsche offen. Nudeln, Getränke, Kuchen und Obst bringen uns wieder auf die „Beine“.
Ein schöner Tag liegt hinter uns, perfekte Organisation und super gute Verpflegungsstationen bleiben uns in guter Erinnerung!